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  • Die Flussseschwalbe

    Gestatten, mein Name ist Sterna hirundo...

    Flusseeschwalbe im anmutigen Flug - Tom Dove...auf Deutsch „Flussseeschwalbe“. Mit der Familie der Schwalben habe ich aber nichts zu tun, sondern gehöre der der Möwen an. Ich bin wahrscheinlich dadurch zu meinem Namen gekommen, weil ich – im Gegensatz zu meinen Vettern, die Küstenseeschwalben, - nicht nur an der Küste lebe, sondern auch Flüsse und Binnenseen besuche und auch dort brüte. Die zweite Hälfte des Namens verdanke ich wohl meiner eleganten Flugweise und dem gegabelten Schwanz. Mein Aussehen ist einer Möwe ähnlich, ich bin aber viel schlanker und anmutiger.

    In der Brutzeit trage ich eine schwarze Kopfplatte von der Stirn bis zum Nacken. Mein Obergefieder ist hellgrau, die Unterseite weiß. Auch mein tiefgegabelter Schwanz ist weiß. Meine Beine und Füße sind rot und deren Zehen durch Schwimmlappen verbunden. Im Sommer habe ich einen roten Schnabel mit schwarzer Spitze. Ich lebe nur im Sommer in Europa. Mein Überwinterungsgebiet ist das westliche Afrika. Von dort kommend treffe ich so Ende April / Anfang Mai im Rheinland ein. Mein idealer Lebensraum sind Flüsse und Baggerseen mit klarem, fischreichem Wasser und vegetationslosen Kiesinseln, auf denen ich gerne ungestört meiner Bruttätigkeit nachgehen kann. Aber wo gibt es das noch am Niederrhein?

     

    Schwieriges Brutgeschäft

    Hier hätte ich sofort eine Bitte im Namen aller meiner gefiederten Verwandten anzubringen:

    Liebe Wassersportler, liebe Angler! Nehmt in unserer Brutzeit bitte Rücksicht auf uns! Unsere Lebensräume werden immer kleiner. Wir können unsere Brut nur erfolgreich hochbringen, wenn wir dabei nicht gestört werden. Was für euch Menschen das schöne Haus mit Garten, ist für uns Wasservögel die ungestörte Insel in einem See.

    Hier hätte ich auch noch eine zweite Bitte anzubringen: An alle Kies und Baggerfirmen! Lasst bei der Auskiesung doch mal hier und da eine Insel stehn! Auch können künstliche Inseln angelegt werden, so wie es die bekannte Weseler Kiesfirma „S“ für uns gemacht hat. Im Jahre 1983 brüteten wir im Weseler Raum mit etwa sieben Paaren. 1984 sind wir dort schon mit 13 Paaren vertreten. Vielleicht ist das ein Schritt zu unserer Arterhaltung.

    Unser Nest ist eine kleine Mulde im Kies, die mit Steinchen ausgelegt ist. Hier und da ein Hälmchen und Stöckchen, so dass etwa drei Eier gut getarnt 21 bis 22 Tage bebrütet werden können. Mein Partner und ich lösen uns dabei regelmäßig ab. Die Bebrütung findet schon vom ersten Ei an statt. So sind unsere kleinen Platzhocker (so werden unsere Jungen genannt) meistens nicht alle gleich groß. Die Lieblingsnahrung meiner Jungen sind kleine Fischchen, die ich stoßtauchend erbeute und zu ihnen bringe.

    Junge Flussseeschwalbe - ReufsteckDie kleinen Racker hören und erkennen meine Stimme schon aus einiger Entfernung und erwarten mit geöffneten Schnabel meinen Anflug. Ich muss genau aufpassen, dass jedes unserer Kleinen zu seinem Recht kommt. Ab und zu wird um die Beute ganz schön „gerungen“ – so sagt man doch bei euch Menschen, oder?

    Nach etwa vier Wochen können unsere Jungen dann fliegen. Sie werden noch einige Zeit von uns versorgt, lernen dann aber schnell den Rüttelflug, das Anpeilen der Beute und das Stoßtauchen.

     

    Im Juli und August packt uns das Reisefieber. Wir fliegen dann meist in kleinen Trupps in unsere Überwinterungsgebiete zurück. Meine Familie kommt im nächsten Jahr gerne wieder zum schönen Niederrhein. Wir sind nämlich sehr Standorttreu. Meine Großeltern oder Eltern sind wahrscheinlich sogar von der Bislicher Insel.

    Jetzt möchte ich mich verabschieden: Krih - ärr, Kirri –kirri.


     

    Auszug aus >>Die Vögel des Rheinlandes<<, Band 1 von Heinz Mildenberger:

    „Seit 1951 ist die Flussseeschwalbe wieder ein regelmäßiger, allerdings seltener Brutvogel am unteren Niederrhein. In diesem Jahr bestand eine Kolonie von acht bis zehn Paaren im Raume Rees und eine weitere von etwa 50 Paaren auf der Bislicher Insel(Kötter 1951, Eberhardt und Busch 1954, Schnickers und Eberhardt 1960).

    In den Jahren 1052 bis 1953 brüteten auf der Bislicher Insel 50 bis maximal 90 Paare, 1953 wurden ca. 200 Flussseeschwalben flügge. 1954 und 1955 blieben alle Bruten wegen Störungen durch Wanderratten erfolglos. Nach Abwanderungen brüteten 1956 nur noch 17 Paare und 1957 nur noch ein Paar auf der Bislicher Insel.“

     


     

     
     
     
     
     
     
     
    Ein Beitrag von Paul Laakmann aus Buntspecht Heft 3/1984


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