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  • Sommerfreizeit 2002 der NAJU Wesel

    Als Ziel der alljährlichen Sommerfreizeit hatte sich die Gruppe in 2002 den kleinen Ort Hohnstein nahe Dresden in der Sächsischen Schweiz für drei aktive Wochen ausgesucht.

    Begleitet wurde der Aufenthalt von einem spaßigen Konkurrenzkampf mit einer Pfadfindergruppe aus Berlin, die ebenfalls auf dem Campingplatz „Entenfarm“ ihr Lager aufgeschlagen hatte. Es galt zum Beispiel den höchsten Fahnenmast zu bauen, damit die Fahne möglichst eindrucksvoll im Wind wehen kann.

    "In der Nacht wurde eine Heldentat vollbracht“ so hieß es am Ende der Freizeit in einem selbst gedichteten Lagerlied, welches darauf anspielte, dass es der NAJU nachts gelang, die Fahne der „Pfadis“ zu ergattern. Diese schmückte nun erst Mal das Weseler Lager, natürlich zum Ärgernis der Pfadfinder.


    Von Wegen und Irrwegen

    Doch schon bald wollte die „Lagerbesatzung“ die Umgebung erkunden und startete mehrere Ausflüge. Erstes Ziel war das Nationalparkhaus in Bad Schandau, das Infozentrum für den gesamten Nationalpark Sächsische Schweiz, in dem den Besuchern die geologischen und naturkundlichen Besonderheiten des Gebietes nahe gebracht werden. Zum traditionellen Programm der Sommerfreizeiten gehören selbstverständlich auch Wanderungen. Zwar fand die Gruppe nicht immer den rechten Weg – eine falsche Abzweigung kann die Strecke zum Jammer aller Beteiligten schon mal verdoppeln – aber die Landschaft des Elbsandsteingebirges hat so viel Schönes zu bieten, dass das leicht zu verschmerzen war. Steile Felsen, tiefe Schluchten, Burgruinen und der größte natürliche steinerne Bogen Mitteleuropas, das Prebischtor, sind einfach atemberaubend.


    Schaum schlagen, bis es weh tut

    Nach langen Wanderungen rührt sich natürlich der Hunger. In der langen Praxis der WNJ konnten sich einige bewährte Rezepte herauskristallisieren, doch es wird immer wieder experimentiert. Ob sich allerdings in Zukunft wieder jemand findet, der zwei Liter Sahne für einen Nachtisch mit dem Schneebesen steif schlägt, ist fraglich. Für die beteiligten Köche jedenfalls war neben der tollen Sektcreme ein Muskelkater das Ergebnis. Neben den allseits beliebten Spaghetti Bolognese gehören zu den Lieblingsrezepten der Weseler Jugendgruppe Reibekuchen, Kaiserschmarrn und selbst gemachte Semmelknödel.


    Im Hochwassereinsatz

    Das Elbehochwasser 2002 änderte natürlich auch einige Pläne der Weseler Jugendgruppe. An eine Fahrt nach Dresden war nicht zu denken und auch Prag war teilweise schwer von der Flut getroffen. Als die Gruppe die katastrophale Lage in Bad Schandau nach dem Rückgang der Flut zu Gesicht bekam, gab es keinen Zweifel mehr, wo ihre Hilfe gebraucht wurde. Drei Tage lang hieß es nun Anpacken in einem Ort, der mehrere Tage bis in die zweite Etage im Wasser gestanden hatte. Bäckerei, Gaststätte, Hotel, Privathäuser – überall wo helfende Hände gefragt waren - wurde aufgeräumt, Schlamm geschaufelt, nasse Zwischendecken entfernt, Estrich herausgeschlagen... alles, was gerade nötig war.

    Gemütliche Abende am Lagerfeuer, verschiedene Spiele und ein extravagantes Abschlussessen rundeten traditionell das Programm ab. Alle Teilnehmer kehrten zufrieden mit der Freizeit und besonders stolz auf ihre Mithilfe im Hochwassergebiet nach Wesel zurück.

    Dieser Betrag basiert auf einem Artikel von Uwe Heinrich und Jörg Hoffmann im Naturspiegel, Heft 49

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