Immer wieder werden in diesen Tagen junge Eulen und Käuze von besorgten Naturfreunden aufgenommen und zur NABU-Station für verletzte Greifvögel und Eulen nach Wesel gebracht. „Das ist gut gemeint, aber völlig unnötig“, sagt Peter Malzender, Vorsitzender des Kreisverbands Wesel im Naturschutzbund Deutschland (NABU). Jetzt seien es vor allem die noch nicht flüggen Waldkäuze und Waldohreulen, die anscheinend hilflos im Gebüsch oder auf dem Waldboden herumkraxelten. Malzbender erklärt: „In diesem Jugendstadium spricht man bei Eulenvögel von sogenannten Ästlingen. Noch bevor sie fliegen können, turnen sie im Geäst herum, wo sie sich dann besser vor Fressfeinden verstecken können als in ihrer Brutstätte. Natürlich verlieren die wachsamen Altvögel dabei ihren Nachwuchs auch nicht aus den Augen und versorgen diesen auch bestens mit Futter“. Deshalb bittet der NABU darum, diese Jungvögel unbedingt an der Fundstelle sitzen zu lassen, höchstens vom Boden aufzuheben und ins Geäst zu setzen. Diese flauschigen Eulenkinder von Menschenhand aufzuziehen sei sehr zeitintensiv und mühsam. Selbst wenn die jungen Käuze und Eulen dann fliegen können, werden sie noch ein paar Wochen lang von den Eltern betreut bis sie selbstständig Mäuse, Ratten und auch unachtsame Vögel erbeuten können, so der Experte.
Dieser Kauz muss leider von Hand aufgezogen werden, da die Brutbaumhöhle durch eine Sturmböe auseinander gebrochen war und drei Geschwistereulen ums Leben kamen. Der Altvogel hatte die Flucht angetreten. Ashley Kersh aus Wesel ist von dem Pflegekauz angetan. |
Foto: Peter Malzbender |
Peter Malzbender, April 2016