Aufbau und Entstehung der NABU-Naturarena
1. Spatenstich zur NABU-Naturarena am 22.04.2009
Frühjahr 2009: Viele unserer Sponsoren und Förderer folgten der Einladung zum 1.Spatenstich an einem sonnigen Mittwochnachmittag im April und kamen zur NABU-Naturarena „Auf dem Mars“.
Der NABU-Kreisverband Wesel wird auf einem ca. 7.200 qm großen Gelände in Wesel Auf dem Mars/Bislicher Str. ein Informations- und Demonstrationsobjekt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene errichten.
Gezeigt werden hier Streuobstwiesen, verschiedene Natur-Teiche, Hügellandschaft mit Trockenstandorten, Wallhecke, Benjeshecken, Kräutergarten, Schmetterlingswiese, Feuchtwiese u.a.
Gregor Alms, Projektleiter der NABU-Naturarena „Auf dem Mars“ begrüßte herzlich alle Sponsoren, Förderer und Aktive der NABU-Naturarena auf dem Gelände in Wesel-Bislich. Anschließend erläuterte er mit großer Begeisterung über die Entstehung der Idee, die langfristige Planungsphase, Durchführung und die Ziele des Projektes.
Unser Ziel ist es, ein besonderes Angebot im Bereich der Umweltbildung aufzubauen: Veranstaltungen, Projekte und Mitmachaktionen in der freien Natur die lehrreich sind und Spaß machen, in denen die Vielfältigkeit der Natur untersucht und erforscht wird.
Wir bedanken uns im Namen des NABU-Kreisverband Wesel bei den Sponsoren für die aktuelle Fördersumme von 37.000 € (Die Gesamtkosten werden auf rund 100.000 € geschätzt).
Josefa Bittner, stellvertretende Bürgermeisterin von Wesel und Winfried Ricken, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des NABU-Kreisverband Wesel vollzogen gemeinsam den 1.Spatenstich. An dieser Stelle wird ein großer Teich entstehen.
Mittendrin
Frühjahr 2010: Der NABU macht Naturschutz zum Anfassen.
Unsere Kräuter und Beeren sind zum Probieren da und der große Teich ist begehbar. So können kleine und große Naturschützer mittendrin sein und nicht nur aus der Ferne gucken. Hier kann man die Natur aus nächster Nähe beobachten und mit den Elementen in Berührung kommen.
Libellen flattern um den Kopf, überall riecht es nach Kräutern, der Wind bewegt die Gräser. Und wir: mittendrin!
Trittsteine kurz unter der Wasseroberfläche machen es möglich: ein begehbarer Teich.
Aktuelles vom Mars
Herbst 2010: Die NABU-Naturarena "Auf dem Mars" in Wesel-Bislich nimmt immer mehr Form an. Rund 300 Obstbäume wurden gepflanzt, der Schmetterlingsgarten wurde angelegt und die Grundpfeiler für den Pavillion konnten gesetzt werden.
Der Pavillion wird uns vor Sonne und Regen schützen und dabei eine herrliche Rundumsicht auf das ganze Gelände bieten. Oben auf dem 8 Meter hohen naturbelassenen Baumstamm wird ein Storchennest zum Brüten einladen.
Die kleine Hecke rings um den Beerengarten ist notwendig, um die jungen Sträucher vor Wildverbiss zu schützen. Außerdem bietet wie wiederrum vielen Insekten und Kleinstlebewesen einen Lebensraum.
April 2011
Die NABU-Naturarena macht deutliche Fortschritte. Mit vielen Helferinnen und Helfern ist eine Anlage entstanden, die bisher eine Benjeshecke, eine Wallhecke, einen großen und drei kleinere Teiche, einen Besucherpavillon und eine Dünenlandschaft sowie eine Feuchtwiese beherbergt.
Im Entstehen begriffen sind noch der Beerenobstgarten mit seinem Flechtzaun und ein Kräutergarten mit Hainbuchenhecke.
Gestalterisches Highligt ist nun der Schmetterlingsgarten der - in Mauern aus Ziegeln und Bruchholz von Kastanien gefasst - Sträucher beherbergen soll, die Schmetterlinge anziehen. Diese Teilanlage ist das Werk einer Gruppe von Naturgarten e. V. um den Bislicher Johannes Schürmann.
Über den großen Teich hinweg bietet sich ein schöner Überblick über Schmetterlingsgarten, Feuchtwiese und Edelkastanien bis zur alten Streuobstwiese.
Projektleiter Gregor Alms ist stolz über die bisher geleistete Arbeit und freut sich mit seiner rührigen Truppe bereits auf den nächsten Tag der Offenen Gartentür.
Ab Juli viel Neues
Seit Kurzem ist der NABU-Kreisverband Wesel Eigentümer des alten Trafoturms.
Die stromführenden Innereien sind beseitigt, die Kabel nach Bislich und Diersfordt sind nun unterirdisch verlegt.
Für die Naturarena kommt der alte Bau wie gerufen. Er bietet Platz für Werkzeuge und Material und wird bald Quartier für Vogelwelt und Fledermäuse.
Die Isolatoren werden verschwinden. An ihre Stelle treten zukünftig eine Nisthilfe für Turmfalken und auf der gegenüberliegenden Seite ein Schleiereulenkasten. Weitere Öffnungen sollen als Einschlupf für Fledermäuse dienen.
Auch in den übrigen Bereichen der Naturarena hat sich einiges getan. Im zukünftigen Krätergarten stehen die Hochbeete, die Fläche ist mit Planen abgedeckt, um den Boden für die Kräuterbepflanzung vorzubereiten. Aufnahme finden sollen Heilkräuter von Kopf bis Fuß, Färbepflanzen und alles, was in der Küche Platz hat.
Der Bewuchs der Dünenlandschaft musste etwas ausgedünnt werden, um die Artenvielfalt zu fördern.
Sponsorentreff im September 2011
Jetzt ist sie schon von Ferne gut zu sehen, die NABU-Naturarena zwischen Flüren und Bislich, ragt doch der alte Trafoturm aus dem Grün heraus und trägt die Flammneue Aufschrift mit dem Hinweis auf das Vorzeigeprojekt des NABU-Kreisverband in Wesel.
Dort hat sich viel getan und so war es nun an der Zeit, dass die Sponsoren einmal sehen können, was mit ihrer Hilfe entstanden ist.
So lud der NABU zum Sponsorentreff ein und das Wetter spielte mit.
Bei herrlichem Sonnenschein, der pünktlich zum Herbstbeginn den Spätsommer einläutete, konnte Gregor Alms, Leiter und Motor des Projektes tatsächlich die meisten Spender begrüßen. In seiner Ansprache konnte er sie und auch die vielen tatkräftigen Helfer garnicht alle nennen. Er freute sich aber umso mehr, dass er richtig etwas vorweisen konnte.
Der Schmetterlingsgarten stand in voller Blüte und war umschwärmt von Insekten aller Art. Auch die ersten Kräuterbeete waren frisch bepflanzt und der neue Höhepunkt des Projekts, der alte Trafoturm leuchtete frisch gestrichen und mit einer Vielfalt an Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse bestückt am Eingang zum kleinen Paradies.
In seiner Rede konnte Gregor Alms einen unerwarteten Fürsprecher zitieren, hatte doch Papst Benedikt XVI. tags zuvor erst im Bundestag gesagt: "Die Bedeutung der Ökologie ist heute unbestritten!".
Die Naturarena soll diesen Gedanken in die Zukunft transportieren, denn sie ist dazu konzipiert, auch Treffpunkt von Kindern und Jugendlichen zu sein, um Natur und ihre inneren Zusammenhänge beobachten und begreifen zu können.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp freute sich bei ihrem ersten Besuch auf dem Gelände über das gelungene Werk und dankte sowohl den Sponsoren, als auch den vielen helfenden Händen, die das Projekt mit Leben füllen.
Turmübergabe am 30. März 2012
Nun ist es offiziell, der NABU ist jetzt Eigentümer der alten Turmstation Auf dem Mars in Wesel-Bislich.
Am 30. März übergab Michael Sonfeld vom Immobilienmanagement des RWE Deutschland den alten Trafoturm an den Projektleiter der NABU-Naturarena, Gregor Alms.
Der 1923 errichtete und 2011 gründlich renovierte Trafoturm dient nun als Werkzeuglager der Naturarena und bietet Unterschlupf für zahlreiche Tierarten. Im Oberstock finden sich Nisthöhlen für Turmfalke und Schleiereule. Außen am Turm hängen Kästen für Mauersegler und Mehlschwalbennester, weitere Fledermaushöhlen, Brutkästen für Hummeln, eine Spatzenburg und unterschiedliche Bruthilfen für Insekten.
Eine richtige Schausammlung für Nisthilfen, die jeder Hausbesitzer auch bei sich zu Hause zur Unterstützung einer vielfältigen Tierwelt nutzen kann.
"Der alte Trafoturm hat seinerzeit Licht ins Dunkel gebracht", so Michael Sonfeld vom RWE - stand der doch am Anfang der Stromversorgung des Deichdorfs. Nun hat er im Zuge der Netzmodernisierung jedoch ausgedient. RWE Deutschland freut sich über jeden Turm, der als Landmarke erhalten werden kann. Gesucht wird jeweils nur eine sinnvolle neue Nutzung und dies ist Auf dem Mars gelungen.
Juni 2013: Eröffnung NABU-Naturarena
Am 8. Juni wurde das Gelände der NABU-Naturarena der Öffentlichkeit vorgestellt. Mehr als 1.000 Besucher kamen über den ganzen Tag verteilt vorbei und informierten sich über die unterschiedlichsten Lebensräume, die auf dem Gelände „Auf dem Mars“ in Wesel-Bislich in unmittelbarer Nähe zur Weseler Aue in den letzten vier Jahren angelegt worden sind.
Die Naturarena ist jeden ersten Sonntag im Monat (Mai - Oktober) von 11 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Größere Gruppen werden gebeten sich anzumelden: info@NABU-Wesel.org
Fotos: Frank Boßerhoff
Viele Besucher kamen mit dem Fahrrad zur Eröffnung der NABU-Naturarena. Am und im Nistturm sind mind. ein Dutzend verschiedene Nistkästen- und Höhlen angebracht, u.a. für Schleiereulen, Turmfalken, Stare, Mehlschwalben, Mauersegler, Hohltauben, Sperlinge, verschiedene Meisenarten, sowie für Nischenbrüter. Darüber hinaus unterschiedliche Fledermauskästen sowie Nisthilfen für Wildbienen und andere Insekten.
Foto: Frank Boßerhoff
Die Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (mitte) hier im Gespräch mit NABU-Vorstand Peter Malzbender (links) und Projektleiter und Initiator der Naturarena Gregor Alms (rechts).
Foto: Frank Boßerhoff
Die Schleiereule aus der Greifvogel-Aufzuchtstation in Wesel war einer der Stars bei den Kindern. Ornithologe Peter Malzbender (geschäftsführender Vorstand vom NABU) stellte diese und weitere Eulenarten vor und erzählte viele interessante Details dazu.
Foto: Frank Boßerhoff
Kinder und Erwachsene waren begeistert, eine Schleiereule anfassen zu können. Peter Malzbender (rechts am Bildrand stehend) erzählte Wissenswertes zu den Greifvögeln und Eulen.
Foto: Frank Boßerhoff
Der zentrale Pavillon. Davor einer der Teiche mit vielen Unterwasserpflanzen, wie z.B. Hornkraut, Tausendblatt oder Laichkräuter und Seerosen.
Foto: Frank Boßerhoff
Teiche: Auf dem Gelände der Naturarena gibt es mehrere unterschiedlich konzipierte Teiche. Hier ist eine Flachwasserzone mit den typischen kleinen runden Blättern der Seekanne zu sehen. Am Ufer blüht gerade die Schwertlilie. Im Hintergrund ist die Benjeshecke (Totholzhecke) zu sehen.
Foto: Frank Boßerhoff
Der Schmetterlingsgarten (aus der Vogelperspektive ist eine Schmetterlingsform erkennbar) lockt u.a. Schmetterlinge, Hummeln und Bienen an und stand in voller Blütenpracht. Hier finden sich zahllose Duft- und Blütenpflanzen, so z.B. Salbei, Blutweiderich, Margerite, Kamille, Minze, Nachtkerze, Königskerze und viele Weitere.
Foto:Frank Boßerhoff
Gregor Alms erklärt den Totholz- und Käfergarten.
Foto: Frank Boßerhoff
Verrottendes, liegendes Holz und aufrecht stehende Stämme ziehen viele Käfer und andere Insektenarten an und bieten zahllosen Pilzen eine Lebensgrundlage.
Foto: Frank Boßerhoff
Der Kräutergarten wurde in Form von Hochbeeten angelegt. Hier wachsen fast 100 verschiedene Heil- und Gewürzkräuterarten. Zu vielen von Ihnen gibt es schon Erklärungen zu lesen.
Foto: Frank Boßerhoff
In der Insektennistwand finden sind zahllose Beispiele für Nisthilfen: Holzblöcke mit gebohrten Löchern unterschiedlichster Größe, hohlen Stängeln, Lehmblöcken, usw.
Foto: Frank Boßerhoff
Das Insektenhotel zog nicht nur Insekten sondern auch zahllose Besucher an, die sich informierten.