Das Naturschutzgebiet Bislicher Insel vor den Toren von Xanten ist weit über die Region hinaus bekannt. Insbesondere die vielen Tagesausflügler, Radfahrer, Wanderer und Naturgucker, die über den Eyländer Weg kommen, können dem landschaftlichen Reiz dieser einmaligen Auelandschaft von internationaler Bedeutung kaum widerstehen. Spätestens bei den Flutmulden trifft man regelmäßig auf Menschenansammlungen: Vogelkundler mit Ferngläsern und Spektiven nehmen die Gefiederten genau in Augenschein.
Naturbeobachter auf dem Eyländer Weg in Xanten Foto: Peter Malzbender |
Mehr als 15.000 Vogel-Beobachtungen wurden bisher aus diesem Areal in das Internetportal "Ornitho" eingegeben. Die Daten werden beispielsweise bei wissenschaftlicher Betrachtung der Bestandsentwicklungen von Vogelarten dringend benotwendigt. Gerade die Flutmulden beidseitig des Eyländer Weges bieten vielen, mitunter auch sehr seltenen, Vögeln optimale Rast- und Brutbedingungen. Keine andere Beobachtungsstelle in Nordrhein-Westfalen wird deshalb auch von mehr Natur- und
Vogelkundlern aufgesucht.
Flussregenpfeiffer bei der Balz Foto: Peter Malzbender |
Wegen der augenscheinlichen Enge des Weges, kommt es immer wieder zu brenzlichen Situationen, die auch Leib und Leben aller Beteiligten gefährden. Menschen, Autos, Traktoren, Fahrräder, Stative und Kameras kommen sich regelmäßig in die Quere. "Es muss dringend eine Lösung her. Hier sollte ein leicht ins Gelände zurück versetzter Beobachtungsturm möglichst schnell realisiert werden. Er sollte auf niedrigen Stelzen stehen, überdacht sein und Sitzbänke haben", fordert der Kreisvorsitzende Peter Malzbender vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Das aktuelle Planungsverfahren der oberstromigen Anbindung der Bislicher Insel böte nun ideale Bedingungen zur Umsetzung. Dies sei bereits vom NABU auch so Fachleuten im Kreishaus vorgetragen worden. Mitinitiator Ingbert Schwinum, Regionalkoordinator der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO), ist ebenfalls auch dafür, dass dort grundsätzlich Halteverbot gelten solle. Eine Haltebucht für Behinderte, sei selbstverständlich zu berücksichtigen. Vor allem wollen die Naturschützer, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der gesamten Insel beachtet wird. Hupende Raser seien leider jetzt noch alltäglich.
Ein Bericht von Peter Malzbender