Die NABU Kreisgruppe Wesel beteiligte sich am 17. Juni an der diesjährigen Kreistierschau auf dem Gutshof Glückauf in Hünxe-Bucholtwelmen. Vertreten wurde die Kreisgruppe an einem Informationsstand mit Specials durch Mitglieder der Ortsgruppe Dinslaken. Neben Apfelsaft von Niederrheinischen Streuobstwiesen und allgemeinen Informationen zum Naturschutz wurden Nistkästen angeboten, Ratschläge erteilt sowie rege Diskussionen geführt. Die Verbundenheit der Kreisgruppe zu den lokalen Schäfern und Schafzüchtern wurde durch den Stellplatz neben den Ausstellern der verschiedenen Schafrassen betont.
Passend dazu bastelten die NABU-Mitglieder zusammen mit den Kindern Schafe zum Mitnehmen, außerdem wurden Schafbilder/-Mandalas ausgemalt. Direkt neben dem NABU-Stand konnte das NABU-Maskottchen „Flausche“ betrachtet und geknuddelt werden. „Flausche“ tritt die würdige Nachfolge von „Siegfried“, dem NABU-Bock von den Lammtagen 2011, an. Der stattliche Bock der Schafrasse Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf ließ sich mit Vorliebe, trotz der drei im Pferch zugestellten weiblichen Schafe, von Kindern, Frauen und Männern beschmusen. Zwischendurch warf er neidische Blicke zum nahegelegenen Lämmer-Streichelzoo hinüber, in dem Kinder kleine Lämmer füttern und streicheln konnten.
Die interessierten Besucher konnten sich insgesamt über 10 vertretene Schafrassen informieren. Neben den auf klassische anthropogene Zielleistung hin ausgerichteten Rassen wie Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf, Blauköpfiges Fleischschaf, Suffolk, Texel und Ostfriesisches Milchschaf waren auch Rassen vertreten, die inzwischen selten und vom Aussterben bedroht sind – das Bentheimer Landschaf und das Coburger Fuchsschaf. Wie die ebenfalls ausgestellte Graue Gehörnte Heidschnucke ist das Bentheimer Landschaf in der Landschaftspflege u.a. zur Beweidung von Deichen und Heiden von Bedeutung. Besonders eindrucksvoll für die vielen Besucher waren die ebenfalls ausgestellten Jakobschafe mit ihren vier großen Hörnern, die sowohl zur Landschaftspflege als auch zur Wollgewinnung eingesetzt werden. Ein weiterer Exot war das Nolana-Schaf, welches nicht einer Schur unterzogen werden muss, sondern seinen Winterpelz im Frühjahr nach und nach in Flocken abstößt und durch eine kurze Haardecke ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt sehen die Tiere scheinbar verwahrlost aus.
Im Rahmen der Kreistierschau wurden die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Rassen vorgestellt und erläutert. Für die NABU Kreisgruppe Wesel ist die Zusammenarbeit mit den Schäfern ein wichtiges Anliegen nicht nur für den Erhalt unserer niederrheinischen Kulturlandschaft. Im Sinne des Naturschutzes soll weitestgehend auf den Einsatz von Maschinen bei der Pflege von Streuobstwiesen, Deichen und Schutzgebieten verzichtet werden. Wie die Besucher der Kreistierschau erfahren konnten, gibt es dafür mannigfaltige vierbeinige „Rasenmäher“ mit besonderem Charme.