Jochen Flasbart (mitte) überreicht Karl-Heinz Hartmann, Tilmann Hartmann und Erich Staudt (v.l.n.r.) die Goldene Ehrennadel unter Anwesenheit von Hannelie Steinhoff
Herr Hartmann ist von Beginn an Mitglied der NABU-Kreisgruppe Wesel. Ihm waren schon immer programmatische Diskussionen, Statuten, Satzungsänderungen ein Gräuel. Er war und ist auch heute noch ein Mann der Tat.
Seit Erich Staudt zur Rettung der Kopfweidenbestände am Niederrhein aufrief, war Karl-Heinz Hartmann dabei. Im Winterhalbjahr, Wochenende für Wochenende half er beim Kopfbaumschnitt. So sind im Laufe der vielen Jahre allein durch Karl-Heinz Hartmann mehrere tausend Bäume geschnitten worden. Auch ein schwerer Unfall bei der Kopfbaumpflege, der ihn beinahe in den Rollstuhl gebracht hätte, hinderte ihn nicht an der weiteren Arbeit, die sich heute vor allem auf die umfangreichen Kopfbaumbestände am Schwafheimer Meer konzentriert.
Seit Karl-Heinz Hartmann vor etwa 10 Jahren in den Vorruhestand ging, widmet er sich nun tagtäglich der Natur in Moers und Umgebung. Zu seinem Haupteinsatzgebiet entwickelte sich der Biotopverbund zwischen Schwafheimer Meer und Klingerhuf. Er setzt die von seinem Bruder Tim und Helmut Wilkes entwickelten Konzeptionen in die praktische Tat um und steht in engem Kontakt zur LINEG, mit der er die Arbeiten abstimmt. Und das inzwischen auf über 20 ha, mit steigender Tendenz.
Herr Hartmann ist dabei nicht nur Naturschützer, sondern auch Schäfer. Als sich kein geeigneter Landwirt zur Bewirtschaftung der umfangreichen Flächen am Schwafheimer Meer finden ließ, kaufte Karl-Heinz Hartmann mit den Freunden seiner Arbeitsgruppe, des weiteren Wartens überdrüssig, kurzerhand eine kleine Schafherde, die heute auf ca. 80 Tiere angewachsen ist. Sie pflegen nun naturschutzorientiert die Flächen, so dass auch noch im Winter Finken und Co. an Karde und Distel Nahrung finden.
Sein Naturschutzschutzengagement beschränkt sich nicht nur auf den Moerser Raum. Wenn andere Gruppen technische Unterstützung benötigen, Karl-Heinz Hartmann kommt mit dem Traktor Hilfe leisten. Obwohl ohne Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker, hat er sich im Laufe der Jahre professionell in die Materie eingearbeitet. Das von ihm betreute technische Equipment ist erstaunlich angewachsen und leistet heute einen sinnvollen, effizienten Beitrag zur Minderung der anstrengenden körperlichen Arbeit. Wie geordnet und gepflegt alle Gerätschaften behandelt werde, ist einfach sehenswert.
Obwohl Karl-Heinz Hartmann gerne auch mal alleine arbeitet, ist er doch kein Einzelgänger. Er ist der Kopf und Motor einer kleinen Arbeitsgruppe, die sich 14-tägig auf dem Reiterhof Klinger trifft und er hält auch den Kontakt zum Vorstand.
Jungen Menschen im Zivildienst und im Freiwilligen Ökologischen Jahr hat er die praktischen und auch theoretischen Seiten des Naturschutzes nahe gebracht und sie so zum schonenden Umgang mit der Natur sensibilisiert. Wir bedanken uns für die vielen ungezählten Stunden, die er der Natur und dem NABU zur Verfügung stellt.
Herr Tim Hartmann ist die treibende Kraft des NABU-Projektes Schwafheimer Meer. Für Randbereiche der Stadt Duisburg, Moers und Neukirchen hatten Tim Hartmann und Helmut Wilkes die Vision, bestehende Lebensräume für die heimische Fora und Fauna zu entwickeln und durch Vernetzung zu optimieren. Der Bereich erstreckt sich von der NABU-Eigentumsfläche an der Steinbrückenstraße mit dem ehemaligen LINEG-Klärbecken, über den Klingerhuf einerseits, den Aubruchkanal über das Schwafheimer Meer bis zum Lauersfordter Wald andererseits. In diesem durch den Bergbau abgesenkten Gebiet sollten und sollen Pumpen abgeschaltet werden, um Feuchtwiesen und Gewässer entstehen zu lassen.
Zuerst wurden von Tim Hartmann Bestandserhebungen durchgeführt, Analysen zur Schutzwürdigkeit und Artenlisten erstellt und natürlich eine Zielkonzeption ausgearbeitet. Mit Geomorphologie und Bodentypen als Grundlage wurden mögliche und sinnvolle Vernässungsareale, Bereiche für Waldvermehrung und Heideentwicklung sowie Leitlinien für die Naherholung herausgearbeitet. Die Nutzung landwirtschaftlicher Vorrangräume war festzulegen und ein Konzept für einen Naturlehrpfad zur Erläuterung des Gebietes zu erarbeiten.
In Zusammenarbeit mit Helmut Wilkes hat Tim Hartmann seine Ideen vorangetrieben und alle wichtigen Kontakte gesucht und gefunden. Die LINEG als wichtigsten Kooperationspartner hatte er von Anfang an im Boot und zur Bezirksregierung pflegt er bis heute einen guten Kontakt. Für die Politiker vor Ort und vom Kreis wurden Führungen vor Ort durchgeführt, bei denen Tim Hartmann ihnen die Schönheit und Entwicklungsmöglichkeit der Region aufzeigte. Er hat es sogar erreicht, dass ein agrarstruktureller Entwicklungsplan (AEP) erstellt werden konnte, in dem für die Städte Neukirchen-Vluyn, Moers und Kamp-Lintfort u.a. die Möglichkeit ausgearbeitet wurde, anfallende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in im Bereich der ehemaligen Hochflutrinnen zu platzieren und diese damit zu sichern und zu optimieren.
Im Anschluss daran konnte er erreichen, dass sich auch das Amt für Agrarordnung einschaltete, um durch Grundstückskäufe und Flächentausch (Entflechtung der Grundeigentümerinteressen) die notwendigen Räume für die Erweiterung des Naturschutzgebietes "Schwafheimer Meer" sicherzustellen.
Die Problematik der Flächensicherung hat er in diesem Musterverfahren durch seine Beharrlichkeit und durch einen großen persönlichen Einsatz in eine positive Richtung gelenkt und aktiv betrieben.
Über diese Aktivitäten hinaus war Tim Hartmann von Anfang an aktiv und mehr als 10 Jahre im Vorstand tätig, dabei verantwortlich für den Amphibienschutz im Kreis Wesel. Er sorgte dafür, dass Gelände gesichert und Ersatzlaichgewässer angelegt wurden. Er entwickelte die Idee, ausgediente Leitplanken für die Amphibienlenkung einzusetzen, eine bezahlbare Möglichkeit, um den Aktiven das aufwendige Krötentragen zu ersparen.
Herr Staudt zählt ebenfalls seit Gründung des Verbandes 1977 zu den aktiven Mitgliedern.
Seit 1984 ist er Landschaftswart und seit 1985 Umweltbeiratsmitglied in Moers.
Unter seiner Leitung betreibt die Gruppe Moers seit 24 Jahren aktiven ehrenamtlichen Naturschutz. An jedem Wochenende der Wintermonate (Oktober bis März) treffen sich die Mitglieder und pflegen Kopfbäume, schneiden oder pflanzen Hecken und kümmern sich aktiv um den Biotop- und Artenschutz. Die Gruppe um Erich Staudt ist die Keimzelle der NABU-Landschaftspflegegruppen im Kreis Wesel. Sie leitete bis 1991 die Gruppen in den anderen Städten an, so dass sich diese eigenständig entwickeln konnten.
Erich Staudt und seine Helfer arbeiten auch intensiv mit anderen Gruppen zusammen. Arbeitseinsätze gab es mit dem THW, den lokalen Feuerwehren, kirchlichen Gruppen, den verschiedenen politischen Gruppierungen, Wasserwirtschaftsverbänden, Hegeringen der Jägerschaft und Landwirten im gesamten Kreisgebiet, Schulen und Kindergärten.
Das Hauptanliegen von Herr Staudt und seiner Gruppe ist der Erhalt des Lebensraumes ’Kopfbaum’. Durch einen Pflegeschnitt in den Wintermonaten sollen die Kopfbäume vor dem Auseinanderbrechen gerettet werden.
Entlang von Gräben und in Feuchtgebieten werden jährlich bis zu 1.000 neue Weiden-Steckhölzern gesteckt, um so den über mehrere Generationen entstandenen Verlust tausender Kopfweiden aus der Vergangenheit wieder auszugleichen. Die Zahl der betreuten Bäume beträgt mehr als 10.000 Stück im gesamten Kreis Wesel.
Wenn die Schneidesaison wegen der beginnenden Brutzeit endet, pflegte und pflanzte Herr Staudt mit seiner Gruppe ab 1992 jährlich ca. 100 m Hecke aus einheimischen Gehölzen in Moers und Neukirchen-Vluyn an. Im Laufe der 25 Jahre wurden so mehrere Kilometer Hecke durch Rückschnitt verjüngt oder neu gesetzt.
Die Hecken gliedern die Feldflur, beleben das Landschaftsbild und vernetzen Lebensräume. Diese Arbeit ist besonders wichtig, da Hecken in unserer intensiv genutzten Landschaft über einen langen Zeitraum vernichtet wurden. Sie sind unverzichtbar für Vögel, Säugetiere und Insekten.
Seit 25 Jahren werden jährlich unzählige Weidenhölzer abgegeben. Das Material wurde im Laufe der Zeit im Kreis Wesel, Duisburg, Baden-Württemberg, Bremer Land, Schwarzwald und dem Siegerland verbreitet. Für die BUGA 1985 in Berlin wurden in einer bundesweit beachteten Aktion durch Anregung und Mithilfe der Landschaftspflegegruppe Moers 25 uralte Kopfweiden von Hoerstgen (Kamp-Lintfort) nach Berlin mit Erfolg umgesiedelt. Diese Umsiedlung war Anstoß zur Pflanzung der 13 Kopfweiden vor dem Weseler Kreishaus, als Symbole für die Anzahl der Städte und Gemeinden im Kreis.
Auch in der Feuchtbiotopentwicklung und- pflege engagierte sich Herr Staudt seit 1977. Das jahrzehntelang ausgetrocknete "Schwafheimer Meer" wurde unter anderem auf Betreiben der Gruppe um Erich Staudt erstmals per "Durchstich" vom Aubruchgraben wiedervernässt und so die Grundlage für den heutigen Zustand geschaffen.
Das "Schneider Baggerloch", eine renaturierte Abgrabung, wird als Pachtgelände insbesondere von Herrn Staudt betreut. So konnte das letzte Laichgewässer für Erdkröten und Frösche im Moerser Stadtgebiet erhalten bleiben. Ebenso wird die "Beskes Kull", ein Teil der Niepkuhlenkette in Neukirchen-Vluyn, kontinuierlich zum Erhalt der wertvollen Vegetation und dem speziellen Schutz der dort lebenden Fledermäusen und einigen Vogelarten betreut.
Die seit 1977 durchgeführte jährliche Betreuung von mittlerweile ca. 200 Nistkästen (Pflege, Reinigen, Ersetzen, Bauen) in mehreren Gebieten in Moers zählt zu einer Selbstverständlichkeit von Herrn Staudt. Die Nistkästen werden von Waldvögeln, Höhlenbrüter und Halbhöhlenbrüter bewohnt, von denen besonders der Steinkauz, der Waldkauz und die Hohltaube hervorzuheben sind.
Die Jugendarbeit wurde durch die kostenlose Information und Weitergabe von Weidenschnittgut an Schulen und Kindergärten unterstützt, die aus diesem Material Weidentipis, Weidengänge und Hecken erstellen konnten.
Die gesamten finanziellen Erlöse aus Holzverkauf, Umwelt - Preisgelder oder Landschaftspflegegelder wurden und werden von den Gruppenmitgliedern immer wieder in die Naturschutzarbeit der NABU - Kreisgruppe Wesel investiert. Auch die Kosten für die notwendigen Ausrüstungsgegenstände wie Motorsägen, Leitern, Fahrzeuge oder Schredderkosten wurden von der Gruppe selbst abgedeckt.
Mitglied seit 1978
Jugendarbeit, Kopfbaumpflege
Fachmann für § 29 Stellungnahmen
Vorstandsmitglied seit 2001
Erster Vorsitzender der DBV Kreisgruppe
GRO - Mitglied
Ornithologischer Berater für die NABU-Kreisgruppe Wesel
Landesweit anerkannter Kartierer (Ornithologie)
Amphibienschutzexperte, Aktivitäten in Xanten seit1977
Hecken- Kopfweidenpflege, Biotoppflege auf Orchideenwiesen, Pflanzmaßnahmen
Ab 1985 Landschaftswächter,
Ab 1989 bis1996 Projektleitung Amphibien- und Reptilienschutz
Überregionale Fachbereichsleitung Amphibienschutz
Seit 1989 Leiterin der Gruppe in Rheinberg
Sicherte eine große Obstwiese durch Ankauf mit Unterstützung der NRW-Stiftung
Federführende Organisation des Obstwiesenfestes in Rheinberg 1997
Rheinlandtalerverleihung in 2003
Seit 1978 aktives Mitglied
"Technischer Vorstand Rheinberg"
Tätig im Amphibienschutz, Landschaftspflege und Jugendarbeit
Fachmann für Libellen und Ornithologie
seit 1984 Gruppenleiter in Hamminkeln-Dingden
Große Verdienste in der Kopfbaumpflege
Aktivitäten bereits als Jugendlicher bei Landschaftspflegearbeiten
Vorstandsmitglied seit 1982
Amphibienschutz und Mitarbeit beim Projekt "Seenverbund" in Wesel
Aktive Jugendarbeit bei der NAJU in Wesel
Mitarbeiter und teilweise Hauptakteur beim Buntspecht/Buntspechtinfo
Mitgliederverwaltung
Organisation des Versandes des Buntspechtes/Naturspiegels
Aktiv bei Einzelaktionen wie Ausstellungen, Infoständen und als Autor
Aktiv seit seinem 17. Lebensjahr, begann mit Handabsammlungen im Amphibienschutz
Kaufte vom ersten Umweltschutzpreis der Stadt Wesel den ersten Krötenzaun
Mitbegründer der NAJU Wesel und NABU Hamminkeln,
Kreisweiter Berater im Amphibienschutz und für die Jugendarbeit
Gruppenleiter in Hünxe seit1988
Ameisenwart für die LÖBF
Ornithologe, Kartierer
Langjähriger Hauptautor im Buntspecht für ornithologische Fachbeiträge
Aufbau und Betreuer der Greifvogelstation in der Schillkaserne/Wesel
Verbindungsmann vom NABU zur Bundeswehr bei Großeinsätzen wie Teichbau und im Biogarten in Wesel
Die genannten Mitglieder haben sich durch ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz bei der NABU-Kreisgruppe Wesel verdient gemacht sowohl bei der aktiven Landschaftspflege als auch beim Artenschutz
Manfred Anklam
Anton van Stegen
Karl-Heinz Schwirtz
Bernhard Hitpaß
Hermann Koopmann
Paul Fering
Joachim Herfurth
Heinz Betting
Otto Sartorius
Nikolaus Mayers
Alfred Damschen
Jürgen Wolters
Hans Tersteegen
Siegfried Pieper
Hildegard und Heinz Wollefs
Waltraud und Manfred Roesner
Jürgen Sudau
Michael Prothmann,
Hans Fischer
Rosemarie Schink
Walter Reinhard
Fritz Oesten
Johannes von der Voort
Helmut Komment
Wilfried Deitlaff
Hans Krumenacker