Der Steinkauz hat in den letzten vier Jahren 10 Prozent seines Brutbestandes in Nordrhein-Westfalen eingebüßt. Nur noch 4.500 Paare brüten in NRW. In Deutschland liegt der Gesamtbestand unter 8.000 Brutpaaren. Die Kreise Wesel und Kleve sind für den Steinkauz immer noch ein Hotspot. „Aber auch am Niederrhein ist leider ein messbarer Rückgang zu verzeichnen.“, beklagt Peter Malzbender, NABU-Vorsitzender der Kreisgruppe Wesel. Zusammen mit der NABU-Biologin Petra Sperlbaum aus Voerde will sich der NABU jetzt ein genaueres Bild von der Population hier machen. Dazu bitten Sperlbaum und Malzbender die Bevölkerung um Mithilfe. Gerade ortsansässige Naturfreunde haben oftmals gute Kenntnisse von ihrem direkten Umfeld. So soll insbesondere in Wesel-Bislich und Voerde-Löhnen das Vorkommen dieser Art genauer untersucht werden. Da zurzeit die kleinen Steinkäuze in kalten, klaren Nächten ihre Balzrufe erklingen lassen, bittet der NABU Naturfreunde darum, in diesen beiden Ortschaften ganz genau hinzuhören und dem NABU die Ergebnisse mitzuteilen.
Aber auch bei den possierlichen Steinkäuzen gibt es Eigenbrötler, die nicht besonders ruffreudig sind. Doch viele Ortskundige wissen häufig, wo ihre Käuzchen sitzen. Petra Sperlbaum und Peter Malzbender werden selbst in Löhnen und Bislich auch Steinkäuze verhören. Die erfassten Daten werden dann in einer Karte eingetragen. Der NABU möchte mit diesen Erkenntnissen einen ersten Überblick bekommen, welche genaueren Bedingungen in den ökologischen Nischen die Steinkäuze besonders bevorzugen. Später soll daraus ein Plan entwickelt werden, wie man den Steinkauzbestand am Niederrhein noch weiter unterstützen kann. Meldungen bitte per Mail senden an info@nabu-wesel.org oder telefonisch (werktags zwischen 9 und 13 Uhr, gerne auch auf den AB) unter 0281-1647787.
Text und Foto: Peter Malzbender