NABU Kreisverband Wesel

nicht-barrierefreie Darstellung * Suche

Sie befinden sich hier: Startseite > Presse > Pressemitteilungen 2023 > 

Hauptmenü

  • Stunde der Wintervögel 2024
  • Faszination Herbst in der NABU-Naturarena am 1. Oktober 2023
  • RhineCleanup in Dinslaken/Voerde
  • Absturz beim Klimaschutz in Wesel?
  • Tag der offenen NABU-Naturarena am 3. September 2023
  • Greifvogelstation in Wesel braucht Unterstützung
  • Biber ungerechtfertigt ins Kreuzfeuer gerückt
  • Tag der offenen NABU-Naturarena am 6. August 2023
  • Tag der offenen NABU-Naturarena am 2. Juli 2023
  • Deutsche Postcode Lotterie fördert die Rettung von Wildtieren im Kreis Wesel
  • Rettung der Wildtiere im Kreis Wesel gefördert
  • Tag der offenen NABU-Naturarena am 4. Juni 2023
  • Exklusiver Sonderöffnungstag der NABU-Naturarena am 24. Mai 2023
  • Saisonstart in der NABU-Naturarena am 07. Mai 2023
  • Geänderte Öffnungszeiten über Ostern
  • Sandra Swart hilft Tieren auf die Sprünge
  • Neubau der NABU-Greifvogelstation braucht dringend Hilfe
  • NABU-Naturtelefon
  • Stunde der Wintervögel 2023


  • Sandra Swart hilft Tieren auf die Sprünge

    Viele Junghasen brauchen momentan zum Überleben viel Zuwendung. Verletzte und verwaiste Tiere sind bei der Wildtierhilfe NRW gut aufgehoben.
     
    Sandra Swart ist Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sympathisch, empathisch und voller Energie. Zudem kümmert sie sich mit Herz und Seele um verwaiste und verletzte Wildtiere. Fast rund um die Uhr; und das seit vielen Jahren. Auf dem eigenen gut geschützten und 6000 Quadratmeter großen Grundstück in Moers-Kapellen betreibt sie ehrenamtlich die Wildtierhilfe NRW. Hier sagen sich Fuchs und Hase, Kaninchen und Marder, Enten, Gänse und Schwäne, Raben und Spechte etc. gute Nacht. Die 57jährige hat ein feines Händchen für die Pflege von Wildtieren. Dazu hat sie sich ein großes Fachwissen angeeignet und ein Netzwerk zu anderen Spezialisten und Tierärzten aufgebaut. Jede Art und jedes Individuum muss individuell betreut werden. Häufig auch sehr intensiv und zeitaufwendig. Doch dabei ist Sandra Swart in ihrem Element. Die Wildtiere vertrauen ihr, weil sie bei der Fürsorge immer die Ruhe behält. Das überträgt sich bei den wilden Gesellen und Flattertieren. Manche Geschöpfe bauen sogar eine enge Beziehung zu ihrer Pflegemama auf. Da fällt es auch Sandra Swart nicht immer leicht, eine gewisse emotionale Distanz zu wahren. Doch da ist sie Profi genug, weil sie ihre Schützlinge nach dem Aufpäppeln oder der Genesung natürlich wieder wild in die Natur entlassen will. Eine ausgereifte Fehlprägung auf  Menschen kann für Wildtiere nämlich tödliche Folgen in freier Wildbahn haben. Ein paar Wochen vor dem Aussetzen bekommen die tierischen Patienten nur noch Futter bereitgestellt, ohne dabei noch menschlichen Körperkontakt zu haben. Schon nach wenigen Tagen gewinnen die meisten dann ihre natürliche Wildheit wieder zurück.
     
     

     Hastig saugt das Mümmelbaby an der Futterspritze.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Nasses Frühjahr gefährdet   Hasennachwuchs
    Dieses Jahr haben Feldhasen schon sehr früh Junge zur Welt gebracht. Am Niederrhein bekommt die Häsin häufig bis zu drei; sehr selten auch mal bis zu fünf haarige Knäuel. Vom ersten Tag an kann der Nachwuchs die Augen öffnen. Die umsichtige Häsin setzt ihre Kleinen verstreut ab. Die drücken sich dann meisterhaft getarnt in eine Ackerfurche oder Bodenmulde. Nur in der Dunkelheit kommt die Häsin und säugt mit sehr fetter, nahrhafter Milch ihren Nachwuchs. Somit sind in der Regel die natürlichen Fressfeinde wie Fuchs, Wildschwein und Greifvögel aus dem Rennen. Das Gedächtnis sowie der Geruchs- und Hörsinn sind bei den flinken Sprintern ausgezeichnet. Hasen tapsen also nicht im Dunkeln, finden zielgerichtet ihre in Feld und Flur verteilten  Hasenkinder, die bewegungslos und mucksmäuschenstill in ihren Bodenverstecken liegen. Ist ein Frühjahr sehr feucht, sterben sehr viele Junghasen. Die kleinen Schlappohren, die überleben, werden gut vier Wochen vom Muttertier gesäugt. Danach gehen die Pflanzenfresser allein auf Futtersuche. Das Erkennen vieler Gefahrenquellen ist bei ihnen bereits genetisch veranlagt. Dennoch müssen sie als ausgewiesene Einzelgänger noch täglich dazulernen. Eine gesunde Häsin bekommt nach einer Tragzeit von 42 Tagen ihre Jungen. Bis zu viermal im Jahr.
     
     

     Gut beschützt bei der Wildtierhilfe in Moers.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Zeitaufwendige Fachbetreuung
    Streunende Hauskatzen und frei laufende Hunde sind oftmals der Junghasen Tod. Obwohl die kleinen Hasen die erste Zeit noch keinen Eigengeruch von sich geben, werden sie von unseren geliebten Vierbeinern zufällig entdeckt. Sandra Swart hat dieses Jahr schon fünf Junghasen bekommen, die in ihrer misslichen Lage noch rechtzeitig von Tierfreunden am unteren Niederrhein befreit werden konnten. Meist sind die kleinen Langohren  erst ganz wenige Tage alt. Die Neuankömmlinge werden bei Tierpflege-Expertin Sandra erst einmal separat einquartiert. Ist alles Okay, können sie schon am zweiten Tag zu den anderen Junghasen gesetzt werden. Dann beginnt der Futtermarathon. Alle vier Stunden, auch nachts, wird ein Mix aus Katzenmilch mit aufgekochtem Fencheltee handwarm über eine Futterspritze eingeträufelt. Anschließend zu jeder Mahlzeit 0,1 bis 0,3 Milliliter Kräuteröl eingeflößt. Und dann die flauschigen Bäuche ausgiebig zur besseren Verdauung massiert. Kränkelt ein Häschen nach wenigen Tagen, wird wieder mit sehr viel Kenntnis und Fingerspitzengefühl ein minimal dosiertes Antibiotika aus der Kinderheilkunde verabreicht. Das wirkt besonders gut gegen Kokzidien. Und hilft den Junghasen meistens wieder auf die Sprünge. Die Station in Moers-Kapellen ist mit der NABU-Kreisgruppe Wesel verbunden.
     
     

     Nur ein Teilausschnitt der Wildtierhilfe-Volieren und Schutzräume auf dem Gelände in Moers-Kapellen.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Junghasen bitte nicht anfassen
    Feldhasen sind Überlebenskünstler. Ihr Bestand ist relativ stabil. Wer Junghasen regungslos in einem Erdversteck liegen sieht, braucht sich keine Sorgen zu machen. Und man sollte  die Tiere auf keinen Fall anfassen. Die Häsin kümmert sich.  Sandra Swart hat schon als 16jährige in Las Vegas geholfen, Waschbären, Grauhörnchen, Greifvögel, Kolkraben, Wölfe und Co. gesund zu pflegen und wieder auszuwildern. Zuhause bekommt sie, wenn nötig, Unterstützung von ihrem Mann und Sohn. Telefon der Wildtierhilfe: 0172-4398651
     
    Artikel von Peter Malzbender, März 2023
     

    Zusätzliche Informationen anfordern... Zusätzliche Informationen anfordern...


    Seitenanfang | Sitemap | News-Archiv | Newsletter-Archiv | Impressum | Kontakt | E-Mail
    © 2024 NABU Kreisverband Wesel