Absturz beim Klimaschutz in Wesel?
Die „Großen Flugtage“ in Wesel sind mit Sicherheit ein beliebtes Spektakel für viele Menschen. Allerdings gab es bei der Veranstaltung am vergangenen Wochenende auch „Höhepunkte“, die vollkommen unzeitgemäß sind. Wie kann es in Zeiten des Klimawandels noch zu Veranstaltungen mit motorisierten Kunstfliegern kommen? Der Spritverbrauch, die Feinstaubbelastung sowie der Lärmpegel dieser Boliden sind über alle Maßen umweltschädlich. Die anderen Darbietungen bei den Flugtagen waren mehr oder weniger vertretbar. Der NABU möchte die Flugtage nicht grundsätzlich in Frage stellen. Doch: Wieder einmal hat die Stadt Wesel den Umwelt- und Klimaschutz mit Füßen getreten.
Warum haben sich nicht im Vorfeld die Fraktionsspitzen der einzelnen Parteien gegen diese Umweltsauerei ausgesprochen? Wieso wurde hier das Klimamanagement der Stadt Wesel nicht tätig?
Die Klimabilanz der Stadt Wesel ist nach wie vor negativ. Bestes Beispiel ist DeltaPort & Co., deren versiegelte Flächen bezüglich der ökologischen Systemleistung auch in 30 Jahren nicht ausgeglichen sein können. Ein paar Bäumchen in die Erde bringen und Hecken pflanzen sind absolut nicht ausreichend. Das ist bestenfalls Makulatur.
In NRW werden nach wie vor ca. 10 Hektar Land versiegelt. Auch die Stadt Wesel ist fleißig mit dabei. Es ist dringend erforderlich, dass jeder Quadratmeter Land, der durch menschliche Aktivitäten weiter versiegelt wird, sich unbedingt einer wirklichen ökologisch bilanzierten Ausgleichsmaßname stellen muss. Und zwar eine, die eine sofortige Wirkung hat. So dürfen auch alle Maßnahmen, die einen behördlichen Segen benötigen, grundsätzlich nur noch unter der Prämisse des Klimaschutzes erteilt werden. Alle Entscheidungsträger müssen endlich begreifen, dass die Klimakatastrophe auch vor der eigenen Haustüre keinen Halt macht.
Peter Malzbender
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