Bundesumweltministerin Svenja Schulze war am 13. Januar die Gastrednerin beim Neujahrsempfang der SPD in Wesel.
„Wir reden nicht nur, wir handeln auch“, so die Ministerin. Bei den Dieselautos seien die Käufer von der Automobilindustrie betrogen worden. Ein Fahrverbot wolle die SPD aber unbedingt vermeiden. Die Verkehrspolitik bereite große Sorgen, da mehr Kohlendioxid auf unseren Straßen emittiert wird als jemals zuvor.
Beim Neujahresempfang in Wesel: (von links) Norbert Meesters, Ministerin Svenja Schulze, Ludger Hovest, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Biologin Petra Sperlbaum. |
Foto: Peter Malzbender |
Ein großer Schock seien u.a. die Bilder von einem Walfisch gewesen, der an einer Menge Plastikmüll im Bauch gestorben war. „Wir haben gehandelt und u.a. ein neues Verpackungsgesetz auf den Weg gebracht, das seit 1. Januar rechtskräftig ist“, so Svenja Schulze. Eindringliche Worte folgten zum Thema Klimaschutz: „Es muss endlich Schluss sein mit den Lippenbekenntnissen. Es ist dringend notwendig, umgehend zu handeln“.
Dürre, Trockenheit weltweit, Wasserknappheit sind katastrophale Folgen des Klimawandels. Hungersnöte werden internationale Flüchtlingsströme unvorstellbaren Ausmaßes auslösen. Die SPD will erreichen, dass auch ein nationales Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht wird. Das Klimaschutzziel, zwei Grad Celsius Erwärmung nicht zu überschreiten, sei bis 2020 nicht mehr zu erreichen. Mit der bitteren Gewissheit, dass die Temperaturen auf sechs Grad Celsius im Himalaja steigen und damit alle Wasservorräte in dieser Region wegfallen.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hielt eine engagierte Rede in Wesel. |
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Zudem forderte die Ministerin eine ökologische Industriepolitik. Aus der Kohleverstromung auszusteigen sei eine echte Herausforderung, aber notwendig. Zum Strukturwandel haben wir eine Kommission angestoßen. „Was wir damit vorhaben, wird europaweit Wellen schlagen“, so die Bundesumweltministerin.
Am Rande der gut besuchten Veranstaltung beantwortete Ministerin Svenja Schulze der NABU-Biologin Petra Sperlbaum und dem NABU-Kreisvorsitzenden Peter Malzbender Fragen zur Massentierhaltung und Gülleausbringung etc. „Wir müssen weg von den Flächenprämien, hin zur sinnvollen Förderung ökologisch nachhaltiger Anbaumethoden“, so Svenja Schulze. Es könne nicht sein, dass bei Futterknappheit für hiesige Massentierhaltung, in Brasilien tropischer Regenwald für Sojaanbau gefällt wird.
Ministerin Svenja Schulze (links) und Biologin Petra Sperlbaum beim angeregten Gedankenaustausch. |
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Artikel von: Peter Malzbender, Januar 2019