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    Die Natur ist frühzeitig erwacht. Warme Februartage haben bei uns einige Tier- und Pflanzenarten unaufhaltsam angetrieben.


    Kalendarisch ist das Frühjahr noch gar nicht angebrochen, dennoch gibt es bereits jetzt Frühjahrsboten aus der Tier- und Pflanzenwelt, die  eindeutige Signale senden und sich aufgemacht haben, den immerwährenden Vermehrungs- und Wachstumskreislauf der Natur anzukurbeln. Schneeglöckchen und Märzbecher schmücken vielerorts am Niederrhein wie kleine weiße Kissen das doch noch vorherrschende triste Olivbraun naturnaher Gefilde.

     

     

     Singender Schwarzkehlchen-Mann.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Wärmende Sonnenstrahlen gemischt mit wohldosiertem Regengeplänkel haben auch schon den Aronstab aus dem Boden gelockt und beispielsweise Weidenkätzchen sprießen lasen. Folglich steuern auch die ersten Bestäuber die frühen Blüten an, um Nektar zu tanken, womit gleichzeitig, je nach Pflanzenart und Insekt, auch Pollen zur Vermehrung auf die Reise geschickt werden.

    Pollenflüge als Mix von Hasel, Erle und Birke haben bei der intensiven Februarsonne in unserer Region dieses Mal die Schleimhäute vieler Allergiker aufs Äußerste gereizt.

     

    Auch viele Amphibien haben sich bereits in ihren Lebensräumen der Kreise Wesel und Kleve auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern begeben. Allen voran die Erdkröte mit ihrem Überschuss an Männchen. Die braunen Kerlchen müssen auf der Hut sein, um die begehrten größeren Weibchen zu ergattern. Mit Noppenfüßchen im Krötenspurt werden die Krötendamen ergattert. Die warzendrüsige Haut wird mit „Leidenschaft“ umklammert; per Huckepack muss die Auserwählte den „lüsternen“ Knaben dann bis zum Laichgewässer schleppen. Auch hier gilt wohl: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. 

     

     

     Prächtiges, altes Weibchen der Erdkröte.

     Foto: Peter Malzbender

     
    Brutsaison bei Vögeln eingeläutet


    Ganz zeitig haben dieses Jahr auch einige Weißstorchpaare die Brutsaison bei uns eingeläutet. Paarungen auf den Horsten ist in diesen Tagen kein seltener Anblick. Vorrangig sind es die Störche, die auch am Niederrhein überwintert haben. Die anderen Artgenossen trudeln erst in den nächsten Tagen und Wochen aus ihren Winterquartieren bei uns ein.

     

    Bei den Singvögeln erheben auch schon einige Piepmätze ihre artspezifischen Stimmen. Stand- und Strichvögel und  einige gefiederten  Kurzstreckenzieher deklarieren nun bei uns mitunter stimmgewaltig ihre bevorzugten Brutareale. Rotkehlchen, Meisen, Buchfink, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Amsel, Singdrossel und Co. beäugen gerade auch geeignete Nischen in unseren naturnahen Gärten. Streitereien um favorisierte Nistkästen bei den Höhlenbrütern stehen jetzt auch auf der Tagesordnung. Kleine Naturschauspiele, die man als aufmerksamer Naturfreund gelegentlich auch durchs Küchen- oder Wohnzimmerfenster  beobachten kann.

     

     

     Die Weißstorch-Balz hat am Niederrhein frühzeitig eingesetzt.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Das zierliche Rotkehlchen baut sich gerne sein Nest im deckungsreichen Unterholz; nutzt aber auch störungsfreie Halbhöhlnistkästen im Garten. Männchen und Weibchen singen mit gebremstem Schaum bei gutem Wetter auch im Winter; verrückt ist, dass im Frühjahr nur noch der Rotkehlchenmann seine Gesangspalette präsentiert. In der heimischen Offenlandschaft sind bereits auch schon die stark bestandsgefährdeten Feldlerche und der Kiebitz aus ihren Überwinterungsgebieten eingetroffen.

     

    In der Hetter, im Kranenburger Bruch, im Orsoyer Rheinbogen und im Lippemündungsraum konnte der Autor die ersten imposanten Balzflüge vom Kiebitz beobachten. Lebenslust pur: Wenn Hals über Kopf der schöne Watvogel mit einem wahnsinnigen Tempo Flugkapriolen am Himmel vollzieht und damit sein Brutrevier markiert. Viel verhaltener, aber nicht wirkungslos, erklingen die diffizilen Gesangsvorträge der kleinen, farbenprächtigen männlichen Schwarzkehlchen, die aus dem Mittelmeerraum zurück sind, um am Niederrhein zu brüten. 
     

    Stimmung im Brutrevier


    Da klopfen unsere Spechte doch wesentlich krawalliger auf Holz. Bevorzugt an hohlen Stämmen im Kronenbereich von Bäumen trommeln sie zur Brutzeit was das Zeug hält.

    Der Resonanzschall ist beeindruckend laut und weit zu hören; er soll jedem Artgenossen klarmachen, bloß nicht die Reviergrenzen zu überschreiten. Zudem zelebrieren männliche Spezies vom großen Schwarzspecht und vom prächtigen Grünspecht  markant-laute Balzrufe zur Hochzeit auch im wellenförmigen Singflug.

     

     

     Graureiher-Paarungen finden fast ausschließlich auf dem eigenen Horst statt.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Bei über 15 Grad intensiver Sonnenbestrahlung sind auch die Waldameisen aus ihrer Lethargie erwacht. Ganz ohne Verkehrschaos wuseln sie eifrig zu Tausenden an ihren großen Ameisenhaufen und verschließen u.a. die großen Löcher, die von Schwarz- und Grünspechten in der kalten Jahreszeit darin gebuddelt worden waren. In diese selbstgebauten Löcher kriechen die Spechte, um sich mit ihren langen Spezialzungen Ameisen-Leckerbissen zu angeln.

     

    Die ersten heimischen Graugänse, Kormorane und Graureiher sitzen bereits auf ihren Nestern. Im nächtlichen Wald, in Parks und in kleinbäuerlicher niederrheinischer Hecken- und Kopfbaumlandschaft ertönen jetzt vielerorts die Balzrufe von Wald- und Steinkauz. Liebestoll rasen Rammler hinter Häsinnen, um die nächste Generation Langohren auf die Beine zu bringen. Und täglich kommen weitere Arten hinzu; das ist der Pulsschlag der Natur.


    Der Autor bietet in den nächsten Wochen mehrere VogelstimmenExkursionen an. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.  Bitte beim NABU voranmelden: 0281-1647787 
     
    Artikel von: Peter Malzbender, März 2019


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