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  • Bedeutender Schlafplatz von Komoranen in Bislich zerstört

    Am Bergen See in Bislich ist der zweitbedeutendste Schlafplatz für Kormorane im Kreis Wesel mit der Motorsäge plattgemacht worden. Matthias Bussen, Leiter der NABU-Ortsgruppe in Hamminkeln, traute seinen Augen nicht, als er am 11. Januar diesen Naturfrevel dort feststellte.

     

     Ornithologe Matthias Bussen ist entsetzt über die illegale Fällaktion.

     Foto: Peter Malzbender

     

    Der renommierte Vogelkundler zählt dort seit Jahren an bestimmten Stichtagen die Kormorane für die Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft NWO e.V. An wenigen Zähltagen hatten dort sogar gut 100 Kormorane zur Ruhe aufgebaumt. Diese Kormoran-Daten werden landesweit erfasst; nicht zuletzt um die Bestands- und Überwinterungszahlen zu erfassen. Der Kormoran-Bestand sei in den letzten Jahren nicht gestiegen, das würden die Zahlen eindeutig beweisen, so Ornithologe Matthias Bussen. Das Abholzen der Schlafbäume auf der kleinen Insel im See war nach Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes strengstens untersagt: „Es ist verboten, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wildlebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören“. Matthias Bussen war jetzt mit dem NABU-Kreisvorsitzenden Peter Malzbender vor Ort. Die Naturschützer vermuten, dass diese Bäume dort mutwillig abgeholzt worden sind.

     

     

    Auf dieser kleinen Insel im Bergen See wurden die Schlafplatzbäume der Kormorane gefällt.

    Foto: Peter Malzbender

     

    Matthias Bussen hatte den verbotenen Eingriff sofort bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel angezeigt. Die Behörde ermittelt noch. „Ich vermute ganz stark, dass es Angler aus Futterneid waren. Es ist doch nicht zufällig, dass ausgerechnet nur die Schlafplatzbäume auf der Insel gefällt wurden. Sollte sich herausstellen, dass es Angler waren, müssten die beteiligten Personen entsprechend bestraft werden. Und natürlich diesen Personen auch ein Angelverbot für den See erteilt werden“, so NABU-Chef Peter Malzbender.
     

    Artikel von: Peter Malzbender


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