So auch in diesem Jahr, als die Naturschutzjugend Kreis Wesel vom 11. bis zum 13. Juni ihr siebtes Kreisjugendzeltlager auf Gut Röpling aufbaute.
Wie immer profitierten alle Teilnehmer von den Vor- und Nacharbeiten des Organisationsteams, so blieb mehr Zeit für Aktivitäten im Gelände und Ruhepausen im Lager. Dabei gestaltete sich organisatorisch dieses Lager als eines der schwersten, nahmen doch diesmal viele bekannte Gesichter nicht teil. Das Kochteam arbeitete zum ersten Mal miteinander und das Durchschnittsalter der Betreuer wies eine erfreuliche Jugend auf. Viele Ehemalige waren nur zu „Besuch“, ließen es sich aber nicht nehmen sich pädagogisch um die Teilnehmer zu kümmern. Schließlich tummelte sich eine 80köpfige Lagermannschaft auf der angestammten grünen Wiese in Hamminkeln.
Der Samstag begann mit einem Novum: Schon um 8:00 Uhr war das ganze Lager auf den Beinen. Selbst die hartgesottene Feuerwache – welche bis fünf Uhr Wache gehalten hatte – begab sich zum Küchenzelt und war froh, dass bereits die erste Kanne frischgebrühter Kaffee bereitstand. Die Betreuer begaben sich sodann zu den Zelten, um nach „ihren Kids“ zu sehen.
Nach dem Frühstück begaben sich die Teilnehmer in den Wald an den Kanonenbergen, um – wie es die Tradition verlangt – das Geländespiel „Stock auseinander“ zu spielen. Der Wettkampf zwischen Kids und Betreuern endete in einem Unentschieden. Auf Seiten der Kids standen Geschwindigkeit, List und Ausdauer; auf Seiten der Betreuer, Ruhe, Geduld und Tarnung. Bis auf eine Teilnehmerin – welche breit grinste, als sie das Lager auf den Schultern eines Betreuers erreichte – schafften es alle auf den eigenen Füßen zurück ins Lager. In diesem angekommen wurde Kubb gespielt - auch als "Wikingerschach" bekannt - , ausgeruht, Feuerholz gesammelt und unter fachkundiger Anleitung die besten Hölzer für das abendliche Stockbrot gesucht.
Nach dem Abendessen verdauten die Teilnehmer ihr Essen bei einem zuerst langsamen, doch dann immer schneller werdenden Spiel Völkerball. Am Lagerfeuer angekommen, streckten alle ihre Glieder nach der Wärme des Feuers aus, sollte es doch in dieser Nacht – gefühlt – kalt werden. Gegen 23.00 Uhr durfte dann jeder sein Brot über dem Feuer rösten, welches um die gleiche Zeit seine maximale Größe erreichte. Die nach oben stiebenden Funken unter einem klaren Himmel dürften jeden Teilnehmer zum Träumen verführt haben. Die Feuerwache fiel gegen fünf Uhr in ihren Schlafsack.
Nach dem recht frühen Aufstehen am Samstagmorgen, waren viele Gesichter am Sonntag erst gegen 10 Uhr am Lagertisch zu sehen. Dennoch waren gegen 11 Uhr schon die ersten Gruppen auf dem Weg zu den Stationen der Ökorallye. Der Einfallsreichtum an Wettkampfarten an den sechs Stationen überstieg auch hier die der Rallyes der früheren Jahre.
Das Kreisjugendzeltlager 2010 bewies, dass es nach sieben Jahren immer noch neu, spannend, schön und erfolgreich ist, wenn eine bunte Gruppe Naturschützer sich zu einem Lager trifft. Den 50 Kids zwischen 5 und 10 Jahren stand eine durchschnittlich junge Gruppe Betreuer gegenüber, welche von den Erfahrungen der Älteren profitierte und jede Situation meisterte. In diesem Lager gab es keine Anflüge von Heimweh, keine plötzlichen Regengüsse und dergleichen. 2010 kann zweifelsohne als eines der schönsten Lager auf Gut Röpling betrachtet werden und viele Teilnehmer murmelten auf dem Weg nach Hause: „Wieso nur zwei Tage?“.